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Die Entwicklung der Briefmarke

Mit der Entwicklung von Handel und Verkehr nahm rasch auch das Bedürfnis nach Kommunikation, nach dem Austausch geschäftlicher und später auch privater Nachrichten zu. Und das nicht erst im Mittelalter oder in der Neuzeit. Vielmehr liegen uns schon aus dem 6. vorchristlichen Jahrhundert Zeugnisse über wohlorganisierte, mit Reitern bestrittene Poststafetten vor. Das Römische Reich verfügte ebenso über einen ausgeklügelten eigenen Postdienst wie später der Hanse-Bund im Norden Europas. Gegen Ende des 15. Jahrhunderts übernahm es dann die Kaufmannsfamilie von Thurn und Taxis im Auftrag Kaiser Maximilians I. einen ersten, die Reichsgrenzen überschreitenden Postverkehr zu organisieren, der in immer weiter verästelter Form über die folgenden Jahrhunderte Bestand hatte.

Die Einführung der Briefmarke - erstmals 1840 in England durch Sir Rowland Hill mit der berühmten Penny Black, neun Jahre später dann auch auf deutschem Boden, zuerst in Bayern mit dem gleichfalls legendären Schwarzen Einser - war zunächst nur eine Maßnahme zur Rationalisierung von Abrechnungsproblemen im landesinternen und bald auch im grenzüberschreitenden Postverkehr. Eine Rationalisierungs-Idee freilich, die wie kaum eine spätere ihre Tauglichkeit von Beginn an unter Beweis gestellt hat.

Bis zur Mitte der sechziger Jahre des 19. Jahrhunderts hatten mehr als zwanzig altdeutsche Hoheitsgebiete den Nutzen dieser Maßnahme erkannt und eigene Briefmarken als "Gebührenquittungen" für die erfolgte Beförderung von Postsendungen in den Verkehr gebracht. Die Geschichte der Einführung der Briefmarke ist eine unstrittige Erfolgsstory. Bis heute.


Faszination des Briefmarkensammelns

Etwas von der Sammler- und Jägerkultur unserer Vorfahren scheint uns weiterhin in den Knochen - oder genauer: in den Genen - zu stecken. Jedenfalls sammeln Menschen auch heute noch mancherlei, dessen Sammelwürdigkeit sich dem nichtsammlenden Rest der Menschheit nicht ohne weiteres erschließt. Wer zuerst auf den Gedanken verfiel, daß man auch die neu eingeführten "Gebührenquittungen" für den Postverkehr sinnvoll sammeln könne, ist umstritten. Jedenfalls waren schon zu viktorianischen Zeiten ganze Salons mit Tapeten aus echten Briefmarken verziert. Doch auch erste systematisch (und damals noch weltweit) ausgelegte Briefmarkensammlungen muß es in den vierziger Jahren des 19. Jahrhunderts bereits gegeben haben.

Im Jahre 1856 eröffnete der clevere Geschäftsmann Edward Gibbons in der britischen Hafenstadt Plymouth den ersten professionellen Briefmarkenhandel. Sein Unternehmen existiert noch heute und hat Weltgeltung. Legendär sind noch immer manche der großen Sammlungen des 19. Jahrhunderts. Einige wenige von ihnen können heute noch im Zusammenhang in Museen besichtigt werden.

Der philatelistische Bazillus hat seither mit hohem Ansteckungspotential die Welt fest im Griff. Er hat gekrönte Häupter wie König Carol von Rumänien ebenso befallen wie große Industrieführer, aber auch den kleinen Angestellten und die Marktfrau. Nach weltweit Zigmillionen zählen diejenigen, die die Faszination des Briefmarkensammelns einmal ergriffen und nie wieder losgelassen hat. Das Sammeln von Briefmarken war und bleibt ohne Konkurrenz auch weil kein anderes Hobby in vergleichbarer Weise handliche Form, ästhetische Qualitäten, Bildungswert und Anlage-Eignung miteinander verbindet. Insofern hat es der philatelistische Bazillus leicht mit uns.


Von Raritäten und Spezialitäten

Keiner sammelt nur für sich. Vielmehr ist der Reiz des Vergleichens stets einer der Antriebe des Sammelns gewesen. Ein Stück zu besitzen, das der andere Sammler nicht (oder jedenfalls in einer bestimmten Form nicht) hat, bereitet besondere Genugtuung. Die Hochachtung, die einem solchen Sammelobjekt entgegengebracht wird, überträgt sich dann unmittelbar auf seinen Eigentümer. Das mag einer der Anreize dafür sein, neben einer "normalen", möglichst vollständigen Kollektion immer auch "das besondere Stück" haben zu wollen. Ein Bestreben, das unter Sammlern außerordentlich weit verbreitet ist, dessen Verwirklichung aber freilich in aller Regel den Vermögenderen vorbehalten bleibt.

Vor diesem Hintergrund wird die Wertschätzung verständlich, die Raritäten wie die "Blaue Mauritius" und ihre orangerote Schwester, die "One Cent" British Guyana, der schwedische Farbfehldruck "Tre Skilling Banco" oder der sogenannten "Baden-Fehldruck" aus dem Jahr 1851 genießen. Raritäten und Spezialitäten stammen indessen nicht bloß aus den Tagen klassischer Philatelie und Postgeschichte. Es gibt sie vielmehr aus allen Markenzeiträumen, so daß prinzipiell jeder die Chance auf "seine Rarität" hat. Der Posthornsatz aus den fünfziger Jahren, damals komplett zu 5,15 DM am Postschalter zu haben, ist heute immerhin mit 2500,- Euro im Katalog notiert, Berlins Währungsgeschädigtenblock, im Jahr 1949 für 1,- DM verkauft, wertet heute postfrisch 1100,-, gestempelt 2800,- Euro. Das ist eines der Geheimnisse der Markenfaszination: Zur rechten Zeit das "richtige Händchen", eine "gute Nase" zu haben, macht sich langfristig sehr oft bezahlt.


Die Herstellung der Briefmarke

Briefmarken sind auf den ersten Blick - schon ihrer vergleichsweise geringen Größe wegen - recht unscheinbare Druckerzeugnisse. Von der rohen, unbedruckten Papierbahn bis zur attraktiven Briefmarke, von der Ausgabeidee über die Entwurfsphasen und die Entscheidungen des Programmbeirats der Post bis hin zur Schalterausgabe einer Marke sind jedoch lange Wege zurückzulegen. Briefmarkensammlern steht es daher gut an, wenigstens einige dieser Wege nachvollziehen zu können. Beispielsweise die Unterschiedlichkeit der Druckverfahren, die sich am Ende für den Kenner meist auch am Markenbild selbst ablesen lassen.

So wird beim Buchdruck die Farbe von den eingefärbten, hochstehenden Teilen der Druckplatte auf das Papier übertragen; beim Stichtiefdruck saugt das Papier die Farbe aus den eingravierten feinen Vertiefungen einer Metallplatte heraus; beim Rastertiefdruck werden Bild und Schrift fotografisch in winzige Rasterpunkte zerlegt und erst vom Auge des Betrachters wieder zu einem stimmigen Bild ergänzt; und beim Offsetdruck, bei dem druckende und nichtdruckende Flächen in einer Ebene nebeneinander liegen, wird das Bild mittels eines Gummituchs auf das Papier übertragen. Alle diese Verfahren werden bei der Herstellung deutscher Briefmarken angewendet. Auch unterschiedliche Spezialpapiere für den Briefmarkendruck sollte der Sammler zu unterscheiden lernen, sofern verschiedene Papiersorten bei ein und derselben Ausgabe (etwa bei den Dauerserien "Heuss" und "Bedeutende Deutsche") zur Verwendung gekommen sind.


Verschiedene Sammel- und Erhaltungsformen

Briefmarken, das macht einen Teil ihrer Attraktivität aus, lassen sich in sehr unterschiedlichen Erhaltungsformen sammeln. Am naheliegendsten ist die postfrische Erhaltung - so, wie die Marken von der Post kommen. Kaum weniger beliebt sind Gestempelt-Sammlungen, also Kollektionen postalisch gebrauchter und dabei möglichst sauber abgestempelter Marken. Daneben stehen alle Ausgaben prinzipiell aber auch auf Ersttagsbriefen (FDC) mit Ersttagssonderstempeln, als von der Post ausgegebene Ersttagsblätter (ETB) mit vielen Zusatzinformationen, auf motivgleichen Sonderkarten als sog. Maximumkarten (MK) oder auch auf Briefen aus der Tagespost zur Verfügung. Der Sammler muß selbst entscheiden, welcher dieser Erhaltungsformen er den Vorzug geben möchte.

Die meisten Sammler pflegen allerdings alle diese Erhaltungsformen wohlweislich nebeneinander. In den meisten Fällen macht es guten Sinn, sie in der Sammlung auch getrennt voneinander aufzubewahren. Bundesrepublik postfrisch und gestempelt zu sammeln, ist beispielsweise eine sinnvolle Angelegenheit. Das Gebiet aber gemischt zu sammeln, ist nur klug, wenn man eine scharfe Trennlinie zieht: etwa Bund bis 1960 gestempelt, ab 1961 postfrisch. Beide Erhaltungsformen zu mischen, gar innerhalb einer und derselben Ausgabe, ist dagegen wenig empfehlenswert. Auch für Ersttagsbriefe (FDC), Ersttagsblätter (ETB), Maximumkarten (MK) und Bedarfsbriefe gibt es im übrigen eine breite Palette gesonderter Spezialalben.


Was Markensammler noch so alles sammeln

Das "einfache" Vervollständigen einer Markensammlung mit jedem neuen Ausgabedatum ist vielen Sammlern längst nicht genug. Manche legen ihre Kollektionen daher grundsätzlich oder aber zusätzlich nach besonderen Gesichtspunkten an. So kann man beispielsweise darauf bedacht sein, in seine Sammlung nur Stücke vom oberen Bogenrand aufzunehmen. Oder nur waagerechte Paare. Oder nur postfrische Viererblocks. Oder aber nur Marken aus der rechten unteren Bogenecke mit Formnummern.

Streifen aus Markenrollen mit oder ohne rückseitigen Zählnummern sind gleichfalls sehr beliebt. Ebenso Ausgaben mit Vermerken auf den Bogenrändern wie Druckerzeichen, Hausauftragsnummern, Farbrandstreifen, Schneidemarkierungen, Bogenzählern und vielem mehr. Oder parallel auch Ganzsachen, also Postkarten oder Briefumschläge mit eingedruckten Wertzeichen, die mit den Markenausgaben bildgleich sind. Hinzu kommen Bildpostkarten, Markenblocks, Abarten und Besonderheiten und vielerlei mehr. Die Möglichkeiten sind praktisch nur durch die Phantasie des einzelnen Sammlers begrenzt.


Das richtige Handwerkszeug

"Drei Dinge braucht der Mann", versichert ein alter Werbespruch. Nur drei Dinge aber, das weiß der Sammler, sind echt ein bißchen knapp. Der ernsthafte Sammler braucht durchaus ein paar Dinge mehr. Zu den Hilfsmitteln, die jedem Befragten als erste einfallen, zählen selbstverständlich eine Pinzette und eine ausreichend starke Lupe: die Pinzette für die sichere Handhabung Ihrer Briefmarkenschätze, die Lupe für die oft sehr aufschlußreiche und bisweilen wertentscheidende Betrachtung von Details.

Ein genormter Zähnungsschlüssel zur Ermittlung der ebenfalls oft wertdifferenzierenden Zähnungsmaße einer Marke sollte ebenfalls in keiner gediegenen Philatelisten-Ausrüstung fehlen. Ebenso wenig ein Wasserzeichensucher und ein Farbenführer. Alle diese Dinge gibt es in unterschiedlichen Ausführungen, für die Wasserzeichensuche beispielsweise eine etwas umständliche chemische und eine ausgesprochen bequeme elektronische Variante.

Und schließlich wird auch kein Sammler auf einen Katalog verzichten wollen, der nicht nur gebietsweise ein vollständiges Inventar aller erschienen Briefmarken zur Verfügung stellt, sondern, je nach Ausführlichkeit, dem Sammler auch eine Vielzahl von Informationen über Besonderheiten und Abarten zur Verfügung stellt. Und schließlich braucht der Sammler auch noch geeignete Aufbewahrungsmittel für seine Marken - aber auf die gehen wir im nächsten Abschnitt ausführlicher ein.


So werden Ihre Marken richtig aufbewahrt

Die Marken sind da, und das benötigte Handwerkszeug ist ebenfalls vorhanden. Wohin aber nun mit den vielen schönen Marken? Denn Opas sprichwörtliche Zigarrenkiste aus Kinderzeiten hat ja meist schon nach 14 Tagen ihre prinzipielle Untauglichkeit unter Beweis gestellt. Sortierungen in irgendeinem anspruchsvolleren Sinne, gar eine systematische Sammlungsanlage, sind mit derlei Anfangsbehelfen nämlich schlechterdings nicht möglich.

Wer seine Marken im Zigarrenkisten-Chaos nicht beschädigen oder verlieren will, der muß sich zwangsläufig zur Ordnung entschließen. Und die Angebote des Zubehörhandels machen diesen Entschluß wahrlich leicht. Für den Anfang oder auch zur groben Vorsortierung genügt noch ein Einsteckbuch, das sich später auch noch zur Aufbewahrung von Doubletten oder für kleine Spezialsammlungen weiterverwenden läßt. Steckkarten leisten ähnlich gute Dienste und erlauben mitunter sogar eine besonders feingliedrige Sortierung.

Für die gehobene Standardsammlung aber gibt es nichts besseres als die Vordruckalben unterschiedlicher Fabrikate. Dort hat jede Marke ihren eigenen, durch die Ausgabechronologie angestammten Platz, an dem sie absolut sicher aufbewahrt wird. Solche Alben sind nicht nur besonders attraktiv, sondern sie werden auch durch jährlich erscheinende Blattnachträge ergänzt und aktualisiert.


Briefmarken als Kapitalanlage

Briefmarken, daran kann kein Zweifel bestehen, werden auch als Anlageform immer attraktiver. Daß Sie eine bessere Rendite bringen können als Aktien, muß man heute keinem Börsengeschädigten mehr eigens erläutern. Doch Briefmarken haben auch noch andere Anlagevorteile: Sie sind jederzeit leicht verkäuflich, ohne daß Fristen beachtet oder Vorbedingungen eingehalten werden müßten. Und da sie leicht transportabel sind, lassen sie sich ggf. auch an nahezu jedem Ort der Welt wieder zu Geld machen.

Als philatelistisches Anlageobjekt eignet sich freilich nicht jede beliebige Briefmarke. Billige Massenware, langfristig in einem Banksafe gebunkert, ist auch dann noch billige Massenware, wenn Sie sie nach Jahren wieder hervorholen. Weit bessere Kandidaten sind da schon die Anfangsausgaben der Nachkriegsgebiete Bund, Berlin und DDR, aber auch manche der Zonen-Ausgaben. Diese haben fast immer den Vorzug kleiner Auflagen. Auch viele Marken Altdeutschlands und des Deutschen Reiches sind durchaus geeignet, vor allem natürlich höherwertige Stücke wie Blocks oder Zeppelin-Sätze. Als Faustregel kann gelten: Was heute nichts kostet, ist auch morgen nicht viel wert. Gezielt in bessere Einzelwerte oder Sätze zu investieren kann dagegen eine sehr sinnvolle Kapitalanlage sein. GOLDHAHN berät Sie gerne im Detail.


Was muß ich beim Verkauf einer Sammlung beachten?

Irgendwann kommt jeder Sammler einmal in die Situation, daß er sich von einer Sammlung trennen will oder muß. Die Gründe dafür können vielfältig sein. Nicht selten kommt es vor, daß abgeschlossene oder gut ausgebaute Sammlungen veräußert werden sollen, weil sie dem Sammler keine neuen Perspektiven oder Herausforderungen mehr bieten. Er entschließt sich dann zum Verkauf, um mit dem Erlös ein neues sammlerisches Projekt in Angriff zu nehmen.

Was immer jedoch die Anlässe für einen Sammlungsverkauf sein mögen, die Abwicklung sollte gut, mit Verstand und längerfristig vorab geplant sein. Dabei kann fast immer als Faustregel gelten: Der geschlossene Gesamtverkauf bringt Vorteile. Und das nicht nur in zeitlicher Hinsicht, weil der Detailverkauf oft eine langwierige Angelegenheit zu werden verspricht, die mehr zeitlichen Einsatz erfordert, als man vorher hat kommen sehen. Nein, der Komplettverkauf ist auch deswegen empfehlenswert, weil dann die gesamte Sammlung angemessen honoriert wird. Einzelne Spitzenstücke, die "Rosinen", separat zu veräußern, mag zwar auf den ersten Blick vielversprechend sein. Der etwaige Mehrerlös, der sich so für einen kleinen Sammlungsausschnitt erzielen läßt, verflüchtigt sich aber sofort wieder bei dem Versuch, auch den Rest der Sammlung noch "an den Mann zu bringen". Denn der gerupfte Sammlungsrest ist dann oft gar nicht mehr oder nur noch deutlich "unter Preis" verkäuflich. Sprechen Sie also stets zuerst mit einem seriösen, solventen Partner über den kompletten Verkauf. Der so erzielte Erlös kommt prompt, ist Ihnen sicher und steht gleich für die Realisierung neuer Vorhaben zur Verfügung. Wir stehen Ihnen hier gerne als Partner für eine komplette Abwicklung zur Verfügung. Sprechen Sie uns an.


Motivsammeln - Das neue Trendgebiet

Motiv- und Thematikgebiete erleben in der Philatelie seit Jahren einen Nachfrageschub wie nie zuvor. Abseits von Länder- und Gebietssammlungen mit ihrer meist vorgegebenen Anlagesystematik hat sich inzwischen eine völlig neue Sammelkultur etabliert, die darauf ausgerichtet ist, Briefmarken mit Sachverstand und Geschmack nach Markenmotiven und thematischen Bezügen aufzuschlüsseln.

Die Motiv- und Thematik-Philatelie kennt keine strikten Vorgaben, keine sammlerischen Zwangsjacken. Jeder kann selbst entscheiden, welche grundsätzliche Themen- und Motivwahl er treffen und dann konsequent weiterverfolgen will. Dabei sind der eigenen Phantasie und Organisationsfreude keine Grenzen gesetzt - außer einer praktischen. Denn es macht guten Sinn, sich vorab um die Spannweite des eigenen Motivthemas sorgsam Gedanken zu machen. "Tiermotive" oder "Sport" sammeln zu wollen, das werden Sie sehr schnell merken, läßt sich schlecherdings praktisch nicht mehr bewältigen. Denn all zu weitgefächert sind diese Gebiete und all zu groß die Zahl ggf. verfügbarer Marken. "Fische", "Insekten", "Reptilien" oder "Dinosaurier" sind dagegen sinnvolle Motivwahlen aus dem Bereich der Tierwelt, "Fußball", "Speerwerfen", "Asiatische Kampfkünste" oder - etwas geruhsamer - "Schach" sind solche aus der Welt des Sports. Mit einer klugen Motivwahl und dem richtigen Lieferanten wird es Ihnen schon binnen kurzer Zeit gelingen, nach Ihrem eigenem Geschmack eine attraktive und aussagekräftige motivphilatelistische Grundsammlung anzulegen.


Wie starte ich ein neues Sammelgebiet?

Wer sich zur Aufnahme eines neuen Sammelgebietes entschließt, der legt sich zunächst einen Plan zurecht (gleich, ob schriftlich oder "nur" im Hinterkopf), in dem er festlegt, welches Ziel denn eigentlich erreicht werden soll und welche Wege dafür beschritten werden müssen. Teil dieses Planes muß es zwangsläufig sein, den vorgesehenen Sammlungseinstieg überhaupt erst einmal zu organisieren.

Nun ist es zu Beginn wenig sinnvoll, gezielt einzelne ausgewählte Stücke eines Gebietes zu erwerben, von dem bisher überhaupt noch keine Marken vorhanden sind. Sehr viel leichter fällt der Sammlungseinstieg nämlich von einer soliden Basis aus. Zu einer solchen Grundlage, von der aus der Sammler weiter fortschreiten und sein neues Objekt umsichtig organisieren kann, verhilft zunächst der Kauf eines nicht all zu knapp bemessenen Sortiments. Wer beispielsweise eine Belgien-Sammlung neu in Angriff nehmen möchte, der ist gut beraten, sich zunächst einmal eine Teilsammlung oder ein Sortiment mit 200, 300 oder 500 Belgien-Marken zuzulegen. Diese geben seiner Kollektion ein erstes Gerüst, so etwas wie ein Gesicht. Soll es sich um eine Sammlung in gestempelter Erhaltung handeln, dann empfiehlt sich durchaus auch der Zukauf gut sortierter Kiloware, die dem Sammler bereits sehr viele weitere neue Marken seines bisher brachliegenden Gebietes an die Hand gibt.

Erst nach diesem ersten Schritt, nachdem das Sammlungs-Puzzle eine erkennbare anfängliche Struktur aufweist, sollte der Sammler dazu übergehen, die vorhandenen, zunächst noch großen Lücken nach und nach zu schließen. Der gezielte Einzelkauf etwa mittels eines Fehllisten-Abonnements ist in diesem Stadium der angemessene Weg für den weiteren Sammlungsausbau. Wir sind Ihnen hier gerne mit unserem großen Lager behilflich.


Was sagen Katalognotierungen über den Wert einer Briefmarke aus?

Briefmarkenkataloge versehen die verzeichneten Marken mit Preisbewertungen, sog. Katalognotierungen. Diese Notierungen sind, worauf die Kataloge stets auch hinweisen, keine absoluten Werte, schon gar keine Handelspreise. Vielmehr legen sie die Wertverhältnisse der Marken untereinander fest. In die Ermittlung dieser Katalognotierungen gehen vielerlei Faktoren ein, die sich dem Katalogbenutzer nicht auf den ersten Blick erschließen. Zu den ausschlaggebenden Größen zählen zum einen faktisch erzielte Handelspreise, die die Katalogmacher beim Fachhandel abfragen. Ferner gehen die von der Post mitgeteilten Auflagezahlen, die Beliebtheit bestimmter Markenmotive, die auf dem Markt feststellbare Angebots- und Nachfragehäufigkeit und viele weitere Faktoren in die Bewertung mit ein.

Gerade für moderne Ausgaben, die naturgemäß in großer Zahl vorhanden sind und eigentlich besonders billig sein müßten, fällt in den Katalogen oft eine im Vergleich zu älteren, mutmaßlich besseren Marken überdurchschnittlich hoch erscheinende Bewertung auf. Das hat seinen besonderen Grund. Denn eine billige Marke für 1,50 Euro macht in der Praxis des Briefmarkenhandels genau dieselbe Arbeit wie eine teure. Die Kosten der Qualitätskontrolle, der Aufwand der Lagerhaltung, das Salär des Personals für das Heraussuchen der Marke und die Vorbereitung des Versands sind bei einem billigen modernen Dauerserienwert ebenso hoch wie bei einer vergleichsweise teuren postfrischen 70 Pfg. Posthorn. Während dieser Aufwand bei einer wertvolleren Marke jedoch kaum ins Gewicht fällt, macht er bei einem modernen Kleinwert den bei weitem größten Teil des Handelspreises aus. Auch das will bei der Beurteilung von Katalognotierung stets mit bedacht sein.


Wichtiges zum Thema Fälschungen

Wo Werte sind, da gibt's auch Gauner. Und da bei Briefmarken nicht nur viele, sondern unter Umständen auch hohe Werte im Spiel sind, herrscht auch an Personen kein Mangel, die es mit der Ehrlichkeit nicht ganz so genau nehmen. Dabei reicht das Spektrum von jenen, die bei der Angabe der Markenerhaltung auch mal fünfe gerade sein lassen, bis hin zu erfahrenen Fälschern, die in großem Stil arbeiten.

Dabei gibt es viele Marken, die ein vergleichsweise geringes Fälschungsrisiko haben, aber auch nicht wenige, die in dieser Hinsicht besonders anfällig sind. Zu letzteren zählen zum Beispiel alle Marken mit Aufdrucken oder Überdrucken, die den Wert einer Marke mitunter deutlich erhöhen. Oder auch solche, die in gestempelter Erhaltung deutlich teurer sind als ungebraucht. Aufdrucke und Abstempelungen sind daher bei Briefmarken besonders beliebte Kandidaten für Fälschungen.

Sammler sind daher gut beraten, bei prinzipiell fälschungsgefährdeten Marken, über die die Kataloge oft bereits Aufschluß geben, besondere Aufmerksamkeit walten zu lassen. Sie sollten grundsätzlich nur beim seriösen, gut eingeführten Fachhandel mit einer soliden Geschäftstradition kaufen. So werden in unserem Haus fälschungsgefährdete Marken, wie z.B. Marken mit Aufdrucken, in der Regel nur von Sachverständigen geprüft angeboten. Zu Ihrer Sicherheit.


Das Ablösen von Briefmarken auf Papier

Diese Frage wird uns immer wieder gestellt: Wie löst man Briefmarken richtig von ihren Papierunterlagen ab, und wie trocknet man sie? Nachfolgend die wichtigsten Ratschläge in Stichworten:

  • Die Marken möglichst knapp, aber nicht unmittelbar an der Zähnung aus der Papierunterlage ausschneiden. Beschriftungen des Umschlags möglichst ebenfalls wegschneiden, denn Tinte oder Absenderstempel könnten wasserlöslich sein und Ihre Marken verfärben.
  • Farbige Innenfutter, falls vorhanden, unbedingt von den Umschlagresten entfernen, denn diese färben mit Sicherheit aus.
  • Stark durchgefärbte Umschläge ggf. vorher unter fließendem Wasser auswaschen.
  • Nur wenige Marken auf einmal in ein Gefäß mit handwarmem, klarem Wasser legen, damit Sie sie einzeln beobachten und ggf. eingreifen können. Kein heißes Wasser verwenden.
  • Die "Waschzeit" sollte nur wenige Minuten betragen, gerade lange genug, bis die Marken sich von selbst lösen oder leicht abziehen lassen.
  • Bei größeren Mengen abzulösender Marken das Wasser regelmäßig erneuern, denn mit jeder abgelösten Marke erhöht sich der Kleberanteil im Wasser.
  • Alle möglicherweise wasserempfindlichen Marken (Hinweise gibt der Katalog) nicht ablösen, sondern als Briefstücke belassen.
  • Marken nach dem Wasserbad zunächst kurz auf weißes Löschpapier legen, dann zwischen weiße Blätter und diese mit ein paar Büchern beschweren. Geben Sie den Marken ausreichend Zeit zum Trocknen (bis zu 2 Tagen), dann werden Sie mit wunderbar glatten Stücken belohnt.
  • Als Alternative empfiehlt sich eine Trockenpresse speziell für Briefmarken, wie GOLDHAHN sie in seinem Zubehör-Repertoire für Sie bereit hält.

Wie erkenne ich Abarten und Besonderheiten?

Es mag trivial klingen, aber die wichtigste Voraussetzung für das Erkennen von Abarten und Besonderheiten ist die Fähigkeit, eine "normal ausgeführte" Marke ohne Besonderheiten sicher identifizieren zu können. Vorbedingung dafür ist wiederum, daß der Sammler sich wirklich ausreichend mit seinen Marken beschäftigt, daß er sich deren "Normalgesicht" einprägt und daß er sorgfältig die Kataloge und etwaige sonstige Fachliteratur studiert. Dazu gehört beispielsweise auch, daß er in der Lage ist, bestimmte Druckverfahren von anderen zu unterscheiden (die Erläuterungen an anderer Stelle dieses "Ratgebers" mögen dafür eine erste Hilfestellung sein). Das erst verschafft ihm nämlich das Wissen darum, welche Abweichungen bei welchen Marken überhaupt vorkommen können und welche nicht.

Erst wer weiß, wie eine Marke normalerweise aussieht, kann folglich feststellen, ob eine Abart oder eine sonstige Besonderheit vorliegt. In nicht wenigen Fällen ist zur genauen Bestimmung darüberhinaus das richtige Handwerkszeug wie Zähnungsschlüssel und Wasserzeichensucher vonnöten (mehr dazu in einem früheren Abschnitt). Auch hilft die Orientierung an einem im Handel greifbaren "Abartenführer", der die Art und technische Entstehung der wichtigsten Abarten erläutert und sie von bloßen Druckzufälligkeiten zu unterscheiden hilft. Denn bei weitem nicht alles, was vom normalen Erscheinungsbild einer Marke abweicht, ist im technischen Sinne schon eine Abart, selbst wenn es gleichwohl sammelwürdig sein mag. Wissen ist auch hier Macht, und der Fund einer echten Abart ist für jeden Sammler ein Festtag.


Einzelne Marken ergänzen oder komplette Jahrgänge erwerben?

Vorhandene Sammlungslücken tun einem nur selten den Gefallen, sich genau mit einem Markenjahrgang zu decken. Wie geht man hier am geschicktesten vor, um die Lücken zu schließen? Zunächst liegt die Vermutung nahe, das probateste Mittel sei es zweifellos, die fehlenden Marken halt einzeln nachzukaufen.

Doch halt. Betrachten wir ein Beispiel für viele: Der bundesdeutsche Markenjahrgang 1970 besteht aus 46 einzelnen Marken. Nehmen wir an, 35 dieser Marken fehlen in der Sammlung. Der Einzelkauf dieser knapp drei Dutzend Werte, unter denen sich möglicherweise auch noch Einzelstücke aus teilweise bereits vorhandenen Sätzen befinden, käme den Sammler in jedem Fall deutlich teurer zu stehen, als der Erwerb des kompletten Jahrgangs mit fast vier Dutzend Marken. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Das Heraussuchen und Bearbeiten der fraglichen 35 Marken ist sehr viel zeit- und kostenintensiver als das Handling eines in der Regel bereits fertig vorsortierten Markenjahrgangs.

Der Erwerb eines kompletten Jahrgangs spart dem Sammler folglich nicht nur bares Geld. Er gibt ihm vielmehr zusätzlich und praktisch kostenlos auch noch einige Doubletten für den Markentausch an die Hand.

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